In der Energiemedizin der Anden ist eine Mesa kein Gegenstand und kein Ritualplatz im äußeren Sinn. Sie ist ein lebendiger Raum, der sich zwischen den Dimensionen öffnet. Der ursprüngliche Name dieses Raumes ist Kuya Kipu, ein Name, der die Essenz dieser Arbeit viel tiefer beschreibt als jede vereinfachte Übersetzung.
Kuya Kipu steht für ein Netz der liebevollen Verbindung. Ein Netz, das Erinnerung, Beziehung und Bewusstsein miteinander verbindet. In diesem Raum begegnen sich das Sichtbare und das Unsichtbare auf natürliche Weise. Die Mesa entsteht dort, wo dieses Netz bewusst betreten wird.
Eine Mesa ist eine Kuya Kipu.
Und eine Kuya Kipu ist ein energetisches Portal.
Dieses Portal öffnet den Zugang zu anderen Dimensionen und energetischen Ebenen, die uns im Leben begleiten. Es ist ein Raum, in dem Heilung, Klärung und innere Ausrichtung geschehen können, ohne erzwungen zu werden. Die Mesa wirkt nicht durch Handlung, sondern durch Präsenz und Ausrichtung.
In der Arbeit mit der Mesa verbindet sich der Mensch mit unterschiedlichen Energien. Eine zentrale Energie ist Munay, die universelle Liebe. Munay ist keine Emotion im menschlichen Sinn. Es ist eine nährende, ordnende Kraft, die alles durchdringt. In der Mesa wird diese Energie spürbar, nicht als Gefühl, sondern als Zustand von Verbundenheit und innerer Weite.
Die Mesa trägt diese Verbindung, indem sie einen Raum schafft, in dem der Mensch sich erinnert, dass er Teil eines größeren Ganzen ist. Vergangenheit, Gegenwart und das, was jenseits der linearen Zeit liegt, finden hier zueinander. Deshalb ist die Arbeit mit der Mesa immer auch eine Arbeit mit Erinnerung, mit inneren Bildern und mit dem energetischen Feld des Menschen.
In einer Kuya Kipu kann mit Blumen und Pflanzen gearbeitet werden. Diese Arbeit ist tief verwurzelt in der Energiemedizin der Anden. Pflanzen tragen ihre eigene Ordnung und Intelligenz. In der Mesa bringen sie Bewegung, Klärung und Sanftheit in Prozesse, die schwer oder stagnierend geworden sind. Blumen öffnen Räume, Pflanzen stabilisieren und begleiten innere Wandlungsprozesse.
Diese Form der Pflanzenarbeit ist kein symbolisches Handeln. Sie ist eine direkte energetische Kommunikation. Die Pflanze wirkt im Feld des Menschen und in der Mesa gleichzeitig. Dadurch entsteht ein Zusammenspiel, das Heilung auf mehreren Ebenen ermöglicht.
Die Arbeit mit der Mesa und Kuya Kipu ist eine sehr tiefe spirituelle und energetische Praxis. Sie berührt emotionale, körperliche und energetische Schichten zugleich. Deshalb braucht sie Präsenz, Verantwortung und eine klare innere Haltung. Die Mesa verstärkt, was da ist. Sie macht sichtbar, was gesehen werden möchte, und unterstützt Prozesse, die bereit sind, sich zu bewegen.
Was eine Mesa oder Kuya Kipu alles ermöglichen kann, ist noch lange nicht ausgeschöpft. Jede Begegnung mit diesem Raum öffnet neue Ebenen des Verstehens und Erlebens. Mit jeder Arbeit vertieft sich die Beziehung zu den Dimensionen, zur Natur und zur eigenen inneren Ordnung.
In der Energiemedizin der Anden wird die Mesa nicht abgeschlossen oder vollendet. Sie bleibt lebendig. Sie wächst mit dem Menschen, der mit ihr arbeitet. Sie ist ein Portal, das sich immer wieder neu öffnet und erinnert.
Die Mesa oder Kuya Kipu laden dazu ein, Heilung nicht als Ziel zu sehen, sondern als Weg. Einen Weg der Verbindung, der Verantwortung und der Rückkehr zu einer tieferen Ordnung des Lebens.
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Illaripa